Der Kopfhörer ist mein ständiger Begleiter. Auf der Arbeit läuft Musik über Spotify als Hintergrundgeräusch zum Arbeiten. Unterwegs höre ich eigentlich keine Musik. Bis vor einem Jahr war für mich an der Haltestelle oder in der Bahn der typische Griff zum Smartphone selbstverständlich. Ich wollte aber nicht mehr ständig auf’s iPhone schauen. Ihr kennt das. Also brauchte ich etwas, mit dem ich, wenn ich unterwegs bin, beschäftigt werde. Aus diesem Grund habe ich vor einem Jahr mit dem Podcast hören angefangen. Aber nicht nur mich hat das Podcast-Fieber erwischt. Das Thema boomt gerade (wieder).
Ich glaube der erste Podcast, den ich gehört habe und der mir sofort ans Herz gewachsen ist, war Leitmotiv von Caspar Clemens Mierau. Leitmotiv ist ein Gesprächs-Podcast mit jeweils einem Interviewpartner über das Leben und besondere berufliche und private Anekdoten. Leider gibt es da sehr selten neue Folgen. Das gleiche gilt auch für die beiden Podcasts Erscheinungsraum und CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft. Erscheinungsraum ist ein Themenpodcast von Katrin Roenicke, in dem auch mit jeweils einem Gesprächspartnern über Politik, Gesellschaft, Philosophie oder Kultur gesprochen wird. CRE ist Interview-Podcast mit Tim Pritlove zu Themen aus den Bereichen Kultur, Gesellschaft und Technik. Meine neueste Interview-Podcast Entdeckung ist Durch die Gegend von Christian Möller. Bei dieser Form von Podcast ist für mich der Sympathie-Faktor enorm wichtig. Wie angenehm ist die Stimme, in welcher Form werden die Gespräche geführt und welche Fragen werden gestellt usw. Ich habe manchen Podcast – den ich eigentlich thematisch total spannend finde – schon abgebrochen, weil die Podcaster einfach nicht auf den Punkt kommen oder man das Gefühl bekommt, dass sie sich selbst zu gerne reden hören … bevor es inhaltlich überhaupt erst los geht. Wenn man unterwegs ist und es nicht möglich ist, den „unwichtigen“ Part zu skippen, kann das ganz schon nervig sein. Vielleicht haben sie bei mir einfach nur einen schlechten Tag erwischt. Die Entscheidung, ob ein Podcast gut ist oder nicht, ist total subjektiv. Ich glaube, wenn ich einen Podcaster mag, ist das mit dem Blödsinn erzählen auch total egal.
Neben den Gesprächsrunden mit Gästen (hier bitte weitere Empfehlungen von euch in die Kommentare!) gibt es noch fünf andere Podcast-Formen, von denen ich euch heute gerne jeweils einen vorstellen möchte.
Politik: Lage der Nation
Ich würde schon sagen, dass ich ein politisch interessierter Mensch bin. Aber ich beschäftige mich nicht beruflich mit politischen Themen und meine Freizeit nutze ich dann doch auch gerne für andere Dinge. Ich finde es aber sehr wichtig das aktuelle Weltgeschehen zumindest ein bisschen zu verstehen und dafür ist ein Politik-Podcast, der einem Laien politische Zusammenhänge und aktuelle Ereignisse erklärt prima. Und das passiert bei der Lage der Nation. Mir hat der Podcast sehr geholfen die Hintergründe und Zusammenhänge von Anis Amri und seinem Anschlag zu verstehen. Aber auch das Thema Brexit und Trump wird immer wieder aufgegriffen und vereinfacht erklärt.
Vater und Sohn: Radiorebell
Bei Radiorebell handelt sich um ein Vater-Sohn-Podcast Projekt. Jay-Jay ist Asperger-Autist und hat einen ganz anderen Blickwinkel auf Dinge als der Vater und der Zuhörer!? Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht erzählen. Reinhören lohnt sich. Die beiden sind in diesem Jahr Preisträger vom Goldenen Blogger in der Kategorie „Mama/Papa/Eltern“. Das sollte als Erklärung reichen
Unter Männern: Beste Freundinnen
Frauen tratschen, wenn sie sich treffen. Das weiß nicht zuletzt durch die Serie „Sex and the City“ jeder. Aber worüber reden eigentlich Männer? Das erfährt die Zuhörerin, wenn sie sich den Podcast Beste Freundinnen mit Max und Jakob anhört. Mehr weiß man von den beiden Männern nicht. Vielleicht macht es das so besonders spannend? Ich habe auf jeden Fall noch keine Episode verpasst.
Musik: Songpoeten
Bei Songpoeten geht es um Musik. Und um die Menschen, die die Songs performen. Auch das ist ein Gesprächs-Podcast, hier geht es, wie der Name vermuten lässt, aber ausschließlich um Musik. Ich kenne mich in dem Bereich überhaupt nicht aus. Bei Festivals kann ich mit der Liste der Interpreten meist wenig anfangen und muss mich erst einmal durchhören. Ich bin auch absolut der falsche Ansprechpartner wenn es um aktuelle Trends geht. Beim diesem Podcast von Nilz Bokelberg – der übrigens noch ganz jung ist (es gibt erst drei Folgen) – werden deutschsprachige Musiker und Musikerinnen interviewt und der Zuhörer bekommt so einen super sympathischen Einblick in ihr Leben und erfährt, warum diese Songpoeten Musiker geworden sind.
Empfehlungen: Hört Hört
Der letzte Podcast, den ich euch empfehlen möchte, bietet einen perfekten Abschluss in dieser Liste. Maria Lorenz stellt bei Hört Hört jede Woche einen neuen Podcast vor. Eine Podcast-Vorstellung, nämlich Anerzählt, ist mir auch schon ans Herz gewachsen. Hier werden Themen angeschnitten und kurz erklärt. Aber zurück zu Hört Hört. Hier habe ich noch nicht alle Folgen gehört und auch noch nicht in alle Empfehlungen reingehört, aber der Podcast bietet damit prinzipiell einen guten Überblick in die Podcast-Landschaft.
Jetzt wo ihr meinen Podcast-Geschmack kennt? Gibt es einen Podcast, den ich mir unbedingt anhören muss?
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